Gründungsgeschichte

Der Verein KLIMA e.V. ist aus Anti-Mobbing-Aktivitäten am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hervorgegangen.
Dort konnte mit Unterstützung des Mobbing-Forschers Prof. Dr. Dr. Heinz Leymann, der die dortigen Personalräte von 1995 bis zu seinem Tode im Januar 1999 beraten hat, eine ”Anlaufstelle zur Lösung von Personalkonflikten am Arbeitsplatz” eingerichtet werden.
In dieser Zeit wurde ein ”Runder Tisch zu Mobbingfragen” etabliert, an dem Fachleute und Betroffene zusammen kamen.

Sehr schnell wurde deutlich, dass Hilfe auch außerhalb des Krankenhauses dringend notwendig war, so dass Prof. Leymann anregte, sich auch nach außen zu öffnen.

Die Gründung einer

”Konflikt-Lösungs-Initiative Mobbingopfer-Anlaufstelle” (KLIMA e.V.)

war die Konsequenz.

In memoriam Heinz Leymann

Ab Juli 2000 war die Internetadresse von Prof. Dr. Dr. Heinz Leymann nicht mehr zu erreichen. Heinz Leymann hatte sie die „Mobbing Encyclopedia“ genannt. Das Projekt war nicht zu Ende gekommen, als Heinz Leymann am 26. Januar 1999 in Stockholm 67-jährig verstarb.

„Heinz Leymann ist die Erkenntnis zu verdanken, dass Arbeitsbedingungen nicht nur für körperliche Erkrankungen einen wesentlichen Faktor darstellen, sondern dass soziale Anfeindungen, Isolation und der Ausschluss vom Arbeitsleben bei den Betroffenen zu eben solchen Symptomen führen können, wie sie bei den Opfern und Zeugen von körperlicher Einwalteinwirkung zu beobachten sind: Sie erkranken an Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. Unter dem Namen ‚Mobbing‘ machte Heinz Leymann dieses Phänomen von psychosozialer Gewalt am Arbeitsplatz zu Beginn der neunziger Jahre der deutschen Öffentlichkeit bekannt“, heißt es im Nachruf in „Die UKE-Zeitung“ des Universitäts-Krankenhauses Eppendorf vom März 1999 in Hamburg.

Geboren am 17. Juli 1932 im niedersächsischen Wolfenbüttel lebte Heinz Leymann seit 1955 mit schwedischer Staatangehörigkeit in Schweden. Als Lernpsychologe promovierte Heinz Leymann zum Doktor der Philosophie. Sein Interesse richtete sich auf die Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf Menschen. Mit einer zweiten Dissertation über die psychische Reaktion von Opfern und Zeugen von Gewalt im Arbeitsleben speziell bei Banküberfällen promovierte er in Fach Psychiatrie zum Doktor der Medizinwissenschaft.

1994 nahm Heinz Leymann die außerordentliche Professur für Computerisierung und Arbeitsorganisation an der Universität Umeå an, die er bis zu seiner Pensionierung 1997 inne hatte.

In einem Projekt wurde durch Heinz Leymann versucht, im Internet Betroffene mit sogenannten Angststörungen zu beraten und Informationen bereitzustellen. Dazu sollte die eigene Website mit anderen verknüpft werden. Als ferneres Ziel war die Etablierung direkter Kommunikation etwa als Internetkonferenz geplant. Tatsächlich blieb die Website von Heinz Leymann ein Monolog ohne externen Link. Da Heinz Leymann seines nahen Todes sicher war, wurden für ihn die inhaltlichen Aspekte vorrangig.

Die Website von Heinz Leymann www.leymann.se wurde später wieder ins Internet gestellt. Obwohl die Website fragmentarisch blieb, erscheint sie als originäre Quelle von historischer Bedeutung.