Sind Sie von Mobbing betroffen?

Anhand dieser 44 meist genannten Punkte nach Prof. Heinz Leymann können Sie selbst überprüfen, in welcher Weise Sie an Ihrem Arbeitsplatz von Mobbing betroffen sind:

1. Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen

 Der Vorgesetzte schränkt wiederholt Ihre Möglichkeiten ein, sich zu äußern
 Sie werden ständig unterbrochen
 Kollegen hindern Sie des Öfteren, sich zu äußern
 Sie werden angeschrieen oder man schimpft laut mit Ihnen
 Andere äußern ständig Kritik an Ihrer Arbeit
 Sie erfahren ständige Kritik an Ihrem Privatleben
 Man übt Telefonterror aus
 Es gibt mündliche Drohungen gegen Sie
 Sie erhalten schriftliche Drohungen
 Ihnen wird der Kontakt verweigert durch abwertende Blicke oder Gesten
 Ihnen wird der Kontakt verweigert, ohne dass man etwas direkt ausspricht

2. Angriffe auf die sozialen Beziehungen

 Man spricht nicht mehr mit Ihnen
 Man lässt sich von Ihnen nicht ansprechen
 Sie werden in einen Raum weitab von den Kollegen versetzt
 Den KollegInnen wird verboten, mit Ihnen zu sprechen
 Sie werden wie Luft behandelt

3. Angriffe auf das soziale Ansehen

 Hinter Ihrem Rücken wird schlecht über Sie gesprochen
 Es werden Gerüchte über Sie verbreitet
 Man macht Sie lächerlich
 Sie werden verdächtigt psychisch krank zu sein
 Man versucht, Sie zu einer psychiatrischen Untersuchung zu zwingen
 Man macht sich über Ihre Behinderung lustig
 Ihr Gang, Ihre Stimme oder Gesten werden imitiert um Sie lächerlich zu machen
 Man greift Ihre politische oder religiöse Einstellung an
 Man macht sich über Ihr Privatleben lustig
 Man macht sich über Ihre Nationalität lustig
 Sie werden gezwungen, Arbeiten auszuführen, die Ihr Selbstbewusstsein verletzen
 Ihr Arbeitseinsatz wird in falscher und kränkender Weise beurteilt
 Ihre Entscheidungen werden in Frage gestellt
 Ihnen werden obszöne Schimpfworte oder andere entwürdigende Ausdrücke nachgerufen
 Sie erfahren sexuelle Annäherungen oder verbale sexuelle Angebote

4. Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation

 Ihnen werden keine Arbeitsaufgaben zugewiesen
 Ihnen wird jede Beschäftigung am Arbeitsplatz genommen, so dass Sie sich nicht einmal selbst Aufgaben ausdenken können
 Sie erhalten Aufgaben weit unter Ihrem eigentlichen Können
 Sie erhalten ständig neue Aufgaben
 Sie erhalten „kränkende“ Aufgaben
 Sie erhalten Aufgaben, die Ihre Qualifikation übersteigen, um Sie zu diskreditieren

5. Angriffe auf Ihre Gesundheit

 Sie werden gezwungen, gesundheitsschädigende Arbeiten zu verrichten
 Ihnen wird körperliche Gewalt angedroht
 Man wendet leichte Gewalt bei Ihnen an, um Ihnen einen „Denkzettel“ zu verpassen
 Sie werden körperlich misshandelt
 Man verursacht Kosten, um Ihnen zu schaden
 Man richtet physischen Schaden in Ihrem Heim oder an Ihrem Arbeitsplatz an
 Sie erfahren sexuelle Handgreiflichkeiten

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Wie erkennen Sie, ob es in Ihrem Betrieb Betroffene gibt?

Da Mobbing gewöhnlich aus feindseligen Aktionen vieler gegen Einzelne besteht, sind die von Leymann so bezeichneten „Möglichmacher“ mit verantwortlich. Jeder sollte sich verpflichtet fühlen, bei solchen Handlungen einzuschreiten, gegen welche er bei eigener Betroffenheit Maßnahmen ergreifen würde:

1. Die Betroffenen sind in den Pausen stets allein, während die Anderen in einer Gruppe zusammen sitzen
2. Die früheren Kontakte der Betroffen scheinen nicht mehr zu bestehen.
3. Die Betroffenen werden nicht mehr in Gespräche mit einbezogen, sondern deutlich isoliert
4. Die Meinung der Betroffenen wird nicht wahrgenommen, nicht akzeptiert, spielt keine Rolle mehr
5. Die Betroffenen meiden betriebliche Feiern
6. Die Betroffenen haben seit einiger Zeit erhöhte Fehlzeiten
7. Die Betroffenen wirken abgespannt, depressiv, unmotiviert
8. Die Betroffenen erfahren abschätzige Bemerkungen von den Kollegen, obwohl sie früher einmal „dazugehört“ haben
9. Die Betroffenen vermitteln den Eindruck, als ob sie mit den Anderen nichts zu tun haben möchten.